Judith von Plato

Judith von Plato

Hey, ich bin Judith!

Vor dem Volontariat habe ich…

meinen Lebenslauf nicht gerade zielstrebig für einen journalistischen Werdegang aufgepimpt. Lange Zeit wusste ich nicht, dass ich Redakteurin werden wollte, und ließ mich stattdessen von meinen Interessen treiben – in Nebenjobs und im Studium. Geld verdiente ich mir als Betreuerin von Menschen mit Behinderungen oder als Gabelstaplerfahrerin. Ich studierte Psychologie, Regionalstudien mit dem Fokus auf Lateinamerika und Gender Studies. Alles sehr spannend, so spannend, dass ich mir keinen Beruf vorstellen konnte, der all diese Interessen jemals abdecken würde. Bei einem journalistischen Praktikum wurde mir bewusst: das geht. Es folgten weitere Praktika, Arbeiten als Redaktionsassistentin und freie Autorin und schließlich das Volo bei MADSACK.

Mein spannendstes Erlebnis…

war auf dem Schlachthof. Eigentlich wollte ich nur einen Bauern porträtieren, und plötzlich war da Gustav, sein 350-Kilo-Bulle, der seelenruhig im Stall auf seinem Fressen herumkaute und an dem Tag geschlachtet werden sollte. Kurzum fuhr ich mit zum Schlachthof und begleitete Gustavs letzte Stunden: seine wachsende Unruhe, seine Angst, seine Versuche, aus der Metallbox im Schlachtraum auszubrechen, und seinen Tod, seine routinierte Häutung, seine Zerkleinerung. Während das Blut floss, schwärmte der Bauer von der USA und ich wusste, dass ich nicht über den USA-Urlaub schreiben würde. Klingt makaber, war es auch, aber vor allem hinterfragte das Ereignis einige meiner Grundannahmen zum Tod, Töten und Tierwohl.

Mein größtes Aha-Erlebnis während der VoloClass…

Filme und Texte haben mehr gemeinsam als man so denkt. Filmische Mittel kann ich also auch in Texten nutzen. Banal, aber ein Gamechanger.

Meine größte Herausforderung…

Interviews kurz zu halten. In vielen Gesprächen scheinen die interessantesten Lebensgeschichten durch. Die würde ich am liebsten gleich komplett erfragen, um besser zu verstehen, wie die Person im Jetzt auf bestimmte Themen und Menschen blickt. Im Alltag nicht immer praktikabel. Die Neugier möchte ich mir trotzdem erhalten und die Möglichkeit, wann immer es geht, nutzen.

Journalismus ist für mich…

selbst nachzufragen und zu recherchieren, kritisch einzuordnen und die Erkenntnisse weiterzugeben. Er ist eine der Grundlagen einer funktionierenden Demokratie. Und aus egoistischer Perspektive befriedigt Journalismus meine Neugier und Schreiblust – auch nicht ganz unerheblich.

Fragen-Betreuer